Wissenswertes über antike Möbel

In unserer Ausstellung finden Sie Möbel und Uhren aus verschiedenen Zeitepochen.

Biedermeier, 1810 – 1848

Die letzte Stilphase des Klassizismus. Das Biedermeier fand seine Ausbreitung vorwiegend im deutschsprachigem Raum und stellte erstmals einen bürgerlichen Stil dar. Die Bürger richteten sich vor allem ein gemütliches und behagliches Wohnzimmer ein, denn es wurde sehr viel Wert auf ein geselliges Leben im Familienkreis gelegt. Das Wohnzimmer war in lichten Farben gehalten und wurde mit hübschen Möbeln ausgestattet. Ein Einrichtungsgegenstand der in keinem Wohnzimmer fehlen durfte war der Sekretär. In Vitrinen wurden zierliche Figuren und Schalen aus Porzellan, geschliffene Gläser und Gegenstände aus Silber zur Schau gestellt. Familienbilder mit schmalen, schön gearbeiteten Rahmen schmückten die Wände der bürgerlichen Wohnungen, denn in bürgerlichen Kreisen war es modern, sich porträtieren zu lassen.
Merkmale: Schlichte Formen, fast streng, Lebendigkeit erhalten die Möbel durch ebonisierte (geschwärzte) Hölzer und insbesondere durch ausgewählte Furniere.
Ornamente: Lyra, Lorbeerkranz. Hölzer: Helle Hölzer wie Kirsche, Birke, Birne oder Pappel werden mit kontrastierenden, meist schwarzen Elementen versehen.

Gründerzeit, 1871-1895

Die Gründerzeit (außerhalb Deutschlands Neorenaissance- in Frankreich und Flamen auch Henry II) beginnt in Deutschland 1871 mit der Gründung des Deutschen Reiches durch Bismarck. Sie ist eine Stilepoche des Historismus. Die Gründerepoche war eine sehr expansive Zeit, in der Industrien und Städte wuchsen. Sie war geprägt von nationaler Besinnung und Rückbesinnung. Der Lebensstandard des Bürgertums stieg stetig. Die deutsche Gründerzeit ist stilistisch recht eigenständig und deutlich von der z.B. französischen Neorenaissance zu unterscheiden.
Möbeltypen: sehr repräsentative Möbel – reich verzierte Buffets und schwere Tische wurden bevorzugt. Kleinmöbel dieser Zeit sind recht selten.
Merkmale: die Grundformen sind kantig, sie wurden aber reich gegliedert und ausgeschmückt durch Stilelemente der Renaissance: Säulen, Pilaster, Kapitelle, Basen, Kannelierungen, Baluster und bekrönende Aufsätze.
Hölzer: bevorzugt wurden Nußbaum und Eiche verarbeitet

Jugendstil, 1895 – 1910

Benannt ist der Jugendstil nach der Münchener Zeitschrift – Jugend – , die ab 1886 erschien und sich in erster Linie der Buchkunst und Grafik widmete. Persönlichkeiten aus Kunst und Architektur nehmen sich eines besonderen Projektes an: aus Protest gegen die ständigen Wiederholungen vorangegangener Stilepochen – Neorokoko, Neogotik, usw. – soll ein neuer Stil kreiert werden. Sie machen sich die künstlerische und harmonische Gestaltung der gesamten Umwelt des Menschen zur Aufgabe. Der neue Stil soll klar, ehrlich und preiswert sein; ein Stil des Konstruktiven und Sachlichen. In der stilistischen Fortentwicklung entstehen bald überreiche, nach floralen Vorbildern verschlungene Formen ohne klare Linien und Symmetrie. So sind oft Blumen, Ranken, Lianen, Lilien und Seerosen als Motive des Jugendstils zu finden.